Erhard Milz
Im Dienst der Natur

Erhard Milz ist seit Jahrzehnten mit dem Fischen eng verbunden
Erhard Milz ist keiner, der sein Engagement für die Fischerei an die große Glocke hängt. Umso aktiver ist der 86-Jährige im Hintergrund immer dann zur Stelle gewesen, „wenn es um einen Beitrag für den Erhalt unserer wunderbaren Natur gegangen ist“.
Wenn man Erhard Milz in seinem gemütlichen Haus in Hohenweiler besucht und über die Fischerei zu reden beginnt, reichen seine Erzählungen bis weit in die Kindheit zurück. „Auf dem Schulweg hatten wir damals unsere Freude daran, im Riedbach Forellen von Hand zu fangen“, erinnert er sich an die Zeit, als er – im wahrsten Sinne des Wortes – erstmals mit der Fischerei in Berührung gekommen ist.
Die Faszination hat ihn bis heute nicht losgelassen. Und nahm in den 60er-Jahren so richtig Fahrt auf. Im Leiblachtal wurde ihm die Aufsicht über einige Privatgewässer übertragen.
Die Leiblach und die weite Welt
Noch intensiver sollte es werden, als Erhard Milz in der Gemeinde Hörbranz u.a. für die Fischerei zuständig wurde. 26 Jahre übte er das Amt aus. Zahlreiche Renaturierungsmaßnahmen und andere Verbesserungen an den Gewässern tragen seine Handschrift. Noch lange in der Pension tat er als Bewirtschafter und Aufseher seinen Dienst an der Natur.
Auch selber stand er oft am Wasser. „Teilweise bin ich schon um halb vier am Morgen losgezogen.“ Nicht nur die Leiblach kennt er deswegen wie seine Westentasche. Mit Fischerfreunden („Es gibt kaum etwas Schöneres als mit Gleichgesinnten unsere prächtige Natur zu erleben“) zog es ihn oft auch hinaus in die weite Welt. Unvergessen sind die Reisen nach Norwegen und Kanada, aber auch Dänemark und Island haben einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen.
Erst als er 2009 eine Knieprothese bekam, musste Erhard Milz schweren Herzens beim Fischen kürzertreten. „Gerade die Leiblach ist nicht ganz einfach zu befischen. Wenn du nicht mehr so beweglich bist, kann es schnell auch gefährlich werden.“ Ausgleich findet Erhard Milz jetzt beim Laufen. Jeden Morgen führt ihn sein Weg um 5 Uhr von zu Hause nach Sigmarszell. Nach einer Stunde in der Natur ist er bereit für den neuen Tag. Langweilig wird ihm dabei auch ohne die Fischerei nicht. So ist er als Legalisator bis heute für seine Heimatgemeinde tätig. „Und auch sonst ist mir keine Stunde langweilig.“ Vor allem im Garten ist immer etwas zu erledigen und ab und zu steht er auch dem Bauhof für die Biotope Diezlings und Giebelstein beratend zur Seite. Wenn zu Hause Fisch auf dem Speiseplan vorgesehen ist, steht Erhard Milz selbst am Herd. „Auch wenn ich eigentlich kein Koch bin“, wie er anmerkt. Aber für eine Wildbach-Forelle, einen Dorsch oder einen Seelachs darf es schon einmal eine Ausnahme sein.
Bleibt zum Abschluss der Wunsch von Erhard Milz an alle, die mit der Fischerei verbunden sind: „Mir war es immer ein Anliegen, den Fisch nicht nur zum Fangen zu sehen. Es ist wichtig, das große Ganze im Auge zu haben, so schonend wie nur möglich zu fischen und vor allem die Gewässer zu unterstützen, um einen Beitrag zum Erhalt unserer wunderbaren Natur zu leisten.“